Wissensbox

Mal ehrlich.... 


Die Qualität der Paar - Beziehung hat einen erheblichen Einfluss auf die Wiederaufnahme der sexuellen Aktivität und das sexuelle Wohlbefinden nach einer Geburt. Hierbei ist das Intimitätsgefühl und die Kommunikation zwischen dem Paar entscheidend, welches schlussendlich auch das sexuelle Verlangen beider Partner beeinflussen kann.

Für viele neue Eltern, in den ersten 12 Monaten nach der Geburt, kann das Verlangen nach Schlaf sowie Zeit für sich alleine stärker sein, als das Verlangen nach sexueller Aktivität. Das Verlangen nach emotionaler und physischer Intimität bleibt aber erhalten. So wird für viele Paare die Veränderung im sexuellen Verlangen nach der Geburt als normal betrachtet.
Obwohl dieses Bewusstsein vorhanden ist, sind viele Erstgebärende insuffizient auf die Erfahrung eines reduzierten sexuellen Verlangens vorbereitet.
Studien haben jedoch ergeben, dass, sobald die Kommunikation in der Partnerschaft über dieses Thema stattgefunden hat, es eine Milderung der unterschiedlichen Bedürfnisse innerhalb der Pärchen - Dyade gibt.
Es wird ebenfalls berichtet, dass es aus diesem Grund hilfreich für das frische Elternpaar sein kann, lustbringende sexuelle Aktivitäten, ohne Fokus auf die Penetration, zusammen anzuschauen und zu besprechen.
 
Eine weitere spannende Erkenntnis war, dass viele Frauen eine Uneinigkeit zwischen ihrem eigenen sexuellen Verlangen und dem des Partners verspüren. Meistens in dem Verhältnis, dass sich der männliche Partner mehr sexuelle Aktivität gewünscht hätte als die Frau.
Dieses Ungleichgewicht resultierte nicht selten in unausgesprochenen Gefühlen über z.B. die neuen Adaptierungen in der Mutterschaft, der Müdigkeit, den Sorgen über das allgemeine Wohlbefinden des Babys, dem Verlust der sexuellen Lust und der fehlenden Zeit für sich.

In der Literatur und all den Forschungsstudien zum Thema der sexuellen Gesundheit nach der Geburt besteht ein allumfassender Konsens.
Es ist immer wieder der Gleiche; eine effektive Kommunikation innerhalb der Dyade auf sozialen, beziehungstechnischen, psychologischen und physischen Dimensionen bezüglich der postpartalen sexuellen Gesundheit, ist fundamental wichtig für eine erfüllende sexuelle, emotionale und intime Beziehung zu dem Partner / der Partnerin.

Nun, was heisst das jetzt? Was heisst das für Uns?

Bedürfnisse erkennen und mitteilen. Sich dem andern zutrauen dürfen, in seiner Ehrlichkeit aber auch in seiner Verletzlichkeit. Vertrauen darauf, dass dich dein Partner oder deine Partnerin in deinem Bedürfnis sieht und anerkennt.
Dass du getragen werden kannst, durch dieses Vertrauen.

Wie schaffen wir es, herauszufinden was unser / mein Bedürfnis ist?

Sich selber besser kennenlernen. Neugierig mit sich selbst sein. 
Entdecken, was der eigene Körper braucht und was ihm guttut.