Individuelle Übung 


Verbindung untere und obere Schaukel 

In der letzten Woche hast du die Gelegenheit gehabt, für dich alleine die untere Schaukel kennenzulernen und zu üben. 
Dein Becken bewegt sich in dieser Übung vor und zurück, im Rhythmus der Bauchatmung, welche je nach Tempo mehr oder weniger Volumen einnimmt aber immer tief bleibt. Somit verbindest du "oben" - deine Gefühle/Emotionen mit dem "unten" - deinem Genitalbereich. Die Atmung ist darin sehr zentral und mit der Bewegung dazu, erreichst du eine Diffusion deiner Gefühle aber auch deiner sexueller Lust in deinem Körper. 
Du hast vielleicht bemerkt, dass die Amplituden und Rhythmen variabel sind und Druck sowie Reibung genutzt werden können.


Jetzt gehen wir einen Schritt weiter!

Es gibt nämlich nicht nur eine untere Schaukel sondern auch eine obere Schaukel. Alles zusammen nennt sich; doppelte Schaukel. Bei dieser werden das Becken und die Schultern gleichzeitig, durch die Bauchatmung angetrieben und in der Körperachse bewegt - ähnlich wie beim Husten, Lachen oder Schluchzen.

In diesem Modus werden die tiefen Rezeptoren über die «doppelte Schaukel» aktiviert. Man unterscheidet die untere Schaukel (Beckenbewegung) und die obere Schaukel (Bewegungen von Brust, Schultern und Kopf). Die untere Schaukel intensiviert die sexuelle Erregung, die obere die Gefühlsempfindungen.

Es kann zu einem doppelten Loslassen kommen: 

Auf der genitalen Ebene wird die Erregung über die Beckenschaukel gesteigert und nach der Diffusion über den ganzen Körper wieder in den Genitalien kanalisiert, um eine Entladung zu ermöglichen. Das emotionale Loslassen über die obere Schaukel ermöglicht das Wahrnehmen der Lustgefühle, die diese Entladung begleiten. 


Der Beckenboden kann sich ebenfalls im Rhythmus mit der Atmung anspannen und entspannen. Dazu gesellt sich die »obere Schaukel«, bei der das Brustbein parallel zur Bewegung des Beckens nach vorne einsinkt und der Kopf sich leicht in den Nacken legt. Dies ist keine aktiv geführte Bewegung, sondern passiert entlang der beschriebenen Körperachse, wenn das Brustbein am Ende der Ausatmung loslässt.


Bei Frauen ermöglicht diese doppelte Schaukel ein intensiveres Wahrnehmen von Empfindungen innerhalb der Scheide und das Bewusstsein einer inneren Höhle. Dieses "Erotisieren" der Scheide spielt eine zentrale Rolle im sexuellen Begehren.

Männer schaffen mit der doppelten Beckenschaukel die körperliche Voraussetzung dafür, sich phallisch-penetrierend zu erleben. Diese "phallische Erotisierung" ist wiederum auch eine wichtige Basis für das koitale sexuelle Begehren. 


Übung doppelte Schaukel: 

Erster Teil:

Leg dich auf den Rücken, auf eine Yogamatte oder Decke und wenn möglich ohne Kopfkissen, um den Kopf und Nacken in seiner Beweglichkeit nicht zu blockieren. 

 

Beobachte, wo dein Körper auf der Unterlage aufliegt und gib dein Gewicht an diese ab. Lass am besten den Unterkiefer locker auffallen und atme entspannt durch den offenen Mund. 

 

Beobachte deinen Atem und schaue, ob es dir gelingt, bis in deinen Unterbauch zu atmen. Wenn du unsicher bist, leg eine oder beide Hände auf den Unterbauch/Venushügel. Atme dorthin und spüre, ob du die Bewegung der Bauchdecke fühlen kannst. Lass dir ein paar Minuten Zeit.... 

 

Erreicht dein Atem gefühlt dein Geschlecht? Bekommst du ein Gefühl von Verbindung dazu? 

Zweiter Teil:

Wenn das gelingt, dann stell dir vor, dass du mit dem Becken auf dem Zifferblatt einer Uhr liegst. 12 Uhr ist kopfwärts, 6 Uhr ist fußwärts. 

 

Atme ein und mache dem ankommenden Atem mehr Platz, indem du das Becken dabei langsam nach 6 Uhr kippst. Bei der Ausatmung folgt es dem Atem und kippt dabei nach 12 Uhr. Zwischen diesen beiden Positionen schaukelt es hin und her, immer in Verbindung mit der Atmung. Dabei bleibt es auf der Unterlage liegen und muss nicht abgehoben werden. Der untere Rücken hebt sich bei der Einatmung von der Unterlage ab, um sich mit der Ausatmung dort wieder anzuschmiegen. 

 

Wenn das mühelos möglich ist, kannst du beobachten, wie sich die Bewegung in den Oberkörper fortsetzt. Vielleicht hat dein Kopf, zumindest bei einer gewissen Amplitude der Bewegung, schon angefangen, im gleichen Rhythmus leicht vor und zurück zu rollen. Dabei kommt das Kinn bei der Einatmung leicht zur Brust, bei der Ausatmung rollt der Kopf leicht in den Nacken. Lass das geschehen. Wenn es nicht geschieht, kannst du langsam den Kopf von einem Ohr zum anderen rollen und prüfen, ob dein Nacken entspannt ist. 

 

Dann wende deine Aufmerksamkeit deinem Brustbein zu. Alles andere läuft dabei weiter. Probier, es am Ende der Ausatmung loszulassen, wenn die Brust »leer« ist, und nach schräg vorne unten einsinken zu lassen, so dass es ein wenig auf des Schambein zukommt. Du kannst auch eine Hand auf das Brustbein legen. Wenn eine Hand auf deinem Brustbein und die andere auf deinem Schambein liegt, kommen die beiden Hände am Ende der Ausatmung ein wenig aufeinander zu und entfernen sich bei der Einatmung wieder voneinander.

Dritter Teil: 

Du kannst mit der Ausatmung durch den entspannten, geöffneten Mund den Atem leicht hörbar machen und/oder ein genüssliches »A« erklingen lassen. Vielleicht wie ein leichtes Stöhnen oder Seufzen. Betone oder verlängere eher die Ausatmung. Die Einatmung geschieht ganz von alleine. 

 

Wenn du nach der Ausatmung etwas Zeit zum Spüren oder zum Prüfen hast, ob du wirklich losgelassen hast, mach gerne eine kleine Pause, bevor der nächste Einatem wieder ganz von alleine kommt. 

Wenn das alles mühelos erscheint, versuche den Beckenboden dabei am Ende der Ausatmung kurz zusammenzuziehen um ihn mit der Einatmung wieder zu lösen. Dabei brauchen die Pobacken nicht mitzuhelfen, gemeint ist nur der Beckenboden. 

 

Machen dir keine Sorgen, wenn das alles zu viel auf einmal ist und allein die Koordination zunächst viel Aufmerksamkeit einfordert.

Abschluss:

  • Wie fühlt es sich an, sich in dieser Bewegung und Atmung wahrzunehmen?
  • Kannst du es mit Genuss verbinden?
  • Was für Bilder entstehen (wenn keine da sind, ist das auch in Ordnung)?
  • Wäre es denkbar, dies irgendwann auch mit sexueller Erregung verbinden zu können?

Weitere Video-Inputs zur Beckenschaukel: 

Hier findet ihr noch die Anwendung der Beckenschaukel in verschiedenen Positionen.

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